Von Latex bis Vinyl - Welches Material für Einweghandschuhe?

Steve Tams
2021-06-14 15:02:00 /
Von Latex bis Vinyl - Welches Material für Einweghandschuhe? - Einmalhandschuhe in verschied. Materialien ► Blog
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Im normalen Alltag denkt man selten an sie – einzig beim Putzen oder vielleicht auch beim Schneiden von Chillischoten greift man manchmal zu ihnen. In der beruflichen Sphäre hingegen sind sie eine wichtige Komponente für den Arbeitsschutz: Einmalhandschuhe. Doch woraus bestehen sie eigentlich?


Anforderungen an Einweghandschuhe

Gefertigt werden die Handschuhe, um den natürlichen Schutz unserer Haut zu unterstützen. Wichtige Eigenschaften sind dabei, dass die Handschuhe möglichst haltbar gegen äußere Einflüsse wie Säuren, Öle, Lösungsmittel, Mikrolebewesen oder Chemikalien sind, aber auch mechanische Reize abhalten können. Dabei sollen die Einmalhandschuhe allerdings trotzdem möglichst viel Feingefühl beim Tasten ermöglichen, gut an- und ausziehbar sein und dabei auch ordentlich sitzen. Dafür muss das Material also auch einen hohen Grad an Flexibilität mit sich bringen.


Materialien für Einmalhandschuhe


Latex

Dieses Material – auch Natur-Latex oder schlicht Kautschuk bzw. Gummi genannt – vereint viele Vorzüge: Es ist sehr beständig gegen Säuren und Laugen, passt sich hervorragend einer Form an, ist sehr elastisch und reißfest. Dadurch ergibt sich bei Einweghandschuhen aus Latex ein sehr hoher Tragekomfort mit gutem Tastempfinden.

Leider sind Latexhandschuhe gegenüber Ölen und vielen Lösungsmitteln nicht sehr haltbar. Außerdem darf die gepuderte Variante nicht mehr genutzt werden, da das Puder ein besonders hohes Risiko mit sich bringt, eine Latexallergie zu entwickeln.

Achten sollte man auch auf die Lagerung: Die Handschuhe sollten relativ luftdicht und sonnengeschützt aufbewahrt werden, da Ozon und Sauerstoff die Beständigkeit verringern.


Nitril

Die kleine Schwester des Latexhandschuhs ist der Einweghandschuh aus Nitril. Das ist ein synthetischer Kautschuk, der im Wesentlichen den Eigenschaften von Latex entspricht, jedoch den Vorteil hat, für Allergiker des Naturstoffes keine Gefahr darzustellen. Außerdem ist Nitril auch gegen viele Chemikalien und Öle, jedoch ebenso nicht gegen Lösungsmittel beständig. Dafür habt es eine hohe Undurchlässigkeitsrate bei Viren.

Der Tragekomfort, die Passform und das Tastempfinden ist vergleichbar mit Einweghandschuhen aus Latex. Auch Nitril-Handschuhe sind sehr elastisch und reißfest. Zudem sind sie besser anzuziehen und sogar günstiger in der Produktion.


Vinyl

Ebenfalls aus Kunststoff werden die Einmalhandschuhe aus Vinyl gefertigt. Sie haben eine hohe Beständigkeit gegenüber Mineralöl und pflanzlichen Ölen, bieten aber keinen ausreichenden Schutz vor vielen Chemikalien. Außerdem ist ihre Elastizität nicht vergleichbar mit den anderen Materialien, wodurch ihre mechanische Belastbarkeit deutlich geringer ausfällt.

Obwohl die Handschuhe für Latex-Allergiker geeignet sind, sind auch hier Bedenken zu äußern, denn im PVC sind gesundheitsschädliche Weichmacher enthalten. Außerdem ist die Herstellung und Entsorgung dieser Variante ökologisch problematisch.


Wo werden Einweghandschuhe eingesetzt?

Der erste Gedanke für einen Einsatzort von Einmalhandschuhen ist wohl der medizinische Bereich. Hier werden sie zu Untersuchungszwecken, während OPs, aber auch in Laboren getragen. Dabei dienen sie zum Teil dem Selbstschutz, zum Teil aber auch der hygienischen Versorgung der Patienten.

Hygiene ist ohnehin das A und O – denn darum werden die Handschuhe auch in Bereichen wie der Lebensmittelindustrie (sowohl in der Produktion, als auch im Verkauf), bei der Reinigung oder aber auch in der Kosmetik (zum Beispiel in Nagelstudios oder beim Frisör) getragen. Auch hier ist es wieder eine Mischung aus Selbst- und Fremdschutz, wofür sich die Einweghandschuhe bestens eignen.

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