Welche Sicherheitsklassen gibt es bei Arbeitsschuhen?

Steve Tams
2022-08-16 12:47:00 / Standard
Welche Sicherheitsklassen gibt es bei Arbeitsschuhen? - Sicherheitsschuhe und welche Sicherheitsklassen gibt es?
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Jeder, dem schon einmal ein schweres Buch oder vielleicht sogar ein Hammer auf den Fuß gefallen ist, wird sich in solchen Momenten wohl sehnsüchtig einen Schuh mit Stahlkappe gewünscht haben. Doch leider sind diese in der heimischen Sphäre eher selten anzutreffen. Für manche Arbeiten empfehlen sich Sicherheitsschuhe aber, für andere sind sie sogar Pflicht!


Was sind Sicherheitsschuhe?

Die beim Arbeitsschutz erforderliche persönliche Schutzausrüstung umfasst in vielen Berufen auch besonderes Schuhwerk. Diese sogenannten Sicherheitsschuhe sind entweder Halbschuhe oder Stiefel aus Leder. Sie haben im vorderen Bereich eine Schutzkappe aus Metall oder Kunststoff, welche bis zu den Zehenwurzeln reichen. Diese soll die Zehen vor Verletzungen oder Quetschungen bis 200 Joule schützen (dies entspricht der Energie eines 20-kg-Eisenstücks, welches aus einem Meter Höhe nach unten fällt). Zusätzlich haben Sicherheitsschuhe eine vollständig geformte Gummisohle. Sind diese drei Kriterien erfüllt, spricht man von den Grundanforderungen oder der Schutzklasse SB.

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Sicherheitsklassen

Je nach den Gegebenheiten des Arbeitsplatzes müssen die Sicherheitsschuhe noch einigen weiteren Widrigkeiten und Gefahren standhalten. Darum wurden sie in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Die häufigsten sind die S1, S2 und S3. S4 und S5 sind Sicherheitsstiefel.

Sicherheitsklassen von Arbeitsschuhen

Weitere mögliche Anforderungen sind Kälte- und Wärmeisolierung, Rutschhemmung auf verschiedenen Untergründen, die Leitfähigkeit des Schuhs, sein Verhalten bei Kontaktwärme sowie ob er komplett gegen Wasser geschützt ist.


Was muss noch beachtet werden?

Neben der richtigen Sicherheitsklasse sollte – wie bei jedem Schuhkauf – auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass alles richtig sitzt und passt. Denn schließlich trägt man den Sicherheitsschuh unter Umständen den gesamten Tag und muss damit auch gut laufen können. Die Passform sollte also auf jeden Fall stimmen, genau wie die Größe. Aber auch der Komfort sollte gewährleistet sein – eine gute Polsterung ist also wichtig, ebenso ein guter Wärmeaustausch zwischen Umgebung und Schuh. Unbedingt sollte auch auf eine hochwertige Verarbeitung geachtet werden. So dürfen sich zum Beispiel keine Nähte lösen.


Orthopädische Sicherheitsschuhe

Wer übrigens orthopädische Veränderungen an seinem Schuh braucht, muss dies entsprechend prüfen und dokumentieren lassen. Sicherheitsschuhe, die dafür ausgelegt sind, werden von Herstellern entsprechend gekennzeichnet und können dann von Orthopädiemeistern oder Sanitätshäusern entsprechend angepasst werden.


Wer braucht welche Sicherheitsklasse?

Es kann nicht immer pauschal gesagt werden, dass alle Mitarbeiter in einem Unternehmen Sicherheitsschuhe tragen müssen. Darum gibt es Gefährdungsbeurteilungen, bei denen untersucht wird, wie groß die Verletzungsgefahr an den jeweiligen Arbeitsplätzen ist. Im professionellen Rahmen gibt es aber dennoch einige Berufsgruppen, die definitiv Sicherheitsschuhe tragen müssen: In der Industrie, dem Bauwesen und im Landschafts- und Gartenbau, bei Heizungs- und Sanitärinstallateuren, Tischlern und Schreinern und Lagerarbeitern, auch die Feuerwehr, das THW und der Rettungsdienst müssen Sicherheitsschuhe tragen, ebenso wie Personen in der Forstwirtschaft oder Küchenpersonal.
Sicherheitsklassen müssen individuell bestimmt werden.

Welche Sicherheitsklasse nun aber benötigt wird, ist immer von der individuellen Situation abhängig. So wird bei Elektrikern beispielsweise die S3 empfohlen, allerdings reicht auch bei Arbeiten unter 1.000 Volt Spannung ein Schuh mit der S2. Gleiches kann bei KFZ-Mechatroniker beobachtet werden: Sicherheitsschuhe der Klasse S2 sollten es mindestens sein, da man in einer Autowerkstatt aber oft in Kontakt mit Öl oder Benzin kommen kann, wird eher zur Klasse S3 geraten.
Welche Sicherheitsklasse für den Heimwerker?

Auch im privaten Rahmen muss abgeschätzt werden, welchen Gefahren Ihre Füße ausgesetzt sind. Wer zum Beispiel im Wald arbeitet, sollte durchaus eher zur Klasse S4 oder S5 greifen, da hier knöchelhohe Schuhe oft nicht ausreichen. In der heimischen Werkstatt kommt man aber eher weniger mit großen Gefahrenquellen in Berührung und so dürften Sicherheitsschuhe der Klasse S1P sehr gut geeignet sein.


Quellen

de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitsschuh
www.kroschke.com/store/default/de/doknr/733.html
www.sicherheitsschuhekatalog.de/#sicherheitsklassen-anforderungen
arbeitsbedarf24.de/blog/welche-arbeitsschuhe/


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