Van umbauen – wenn das Auto zur Wohnung wird
Wer einen Van umbauen möchte, der hat meist einen speziellen Traum vor Augen: In den eigenen vier Wänden die Welt entdecken. Doch wer sagt, dass diese vier Wände einen festen Untergrund benötigen? Der Trend geht ganz klar in Richtung Van umbauen und den fahrbaren Untersatz in eine Art Wohlfühloase umzugestalten. Der gesamte Ausbau bedarf jedoch ein wenig handwerklichem Geschick und die richtige Ausrüstung, damit das Ergebnis später nicht nur praktisch, sondern auch ansehnlich wird. Welche Schritte Sie als erstes bedenken sollten und wie Sie Tag für Tag Ihrem Traum vom eigenen Campervan näherkommen können, dass erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Van umbauen: eine gute Grundlage schaffen
Zu Anfang ist es besonders wichtig, den gekauften Van zunächst vollständig von Schmutz, Rückständen, Rost & Co. zu befreien. Der Innenraum sollte leergeräumt werden, sodass Sie anschließend direkt mit dem Ausbau beginnen können. Nun liegt es an den eigenen persönlichen Wünschen, wie aufwendig der Van zum Camper umfunktioniert werden soll. So können Sie zunächst eine Grundsubstanz schaffen, indem Sie die Wände beim Van umbauen mit Holz und den Boden sowie die Decke mit Dielen verkleiden. Dies hilft gegen den typischen Auto-Charakter und schafft gleichzeitig ein echtes Wohngefühl wie daheim.
Hohlräume hinter dem Holz können beispielsweise durch Dämmmaterialien gefüllt werden. Beim Van umbauen sollte beachtet werden, dass im Auto durchaus erhöhte Luftfeuchtigkeits-Werte entstehen können. Das Dämmmaterial sollte demnach Feuchtigkeit gut vertragen können. Da für die Innenverkleidung die Dielen und Holzelemente passend zugeschnitten werden müssen, sollten Sie auf robuste Arbeitshandschuhe setzen. So ist sichergestellt, dass Sie die Umbaumaßnahmen durch einen Unfall nicht gleich beenden müssen.
Van umbauen mit Küche und Schlafbereich
Die beiden wichtigsten Komponenten beim Van umbauen sind sowohl die Küche als auch der Schlafbereich. Hier kann man optional entscheiden, ob man auf bereits fertige Möbel setzt, die nur noch mittels Aufbauanleitung zusammengebaut werden, oder, ob die selbstentworfene Variante bevorzugt wird. So oder so sollten Sie eine große Auswahl an qualitativen Werkzeug stets griffbereit haben. Zunächst ist es jedoch wichtig, sich gedanklich in das spätere Endergebnis hineinzuversetzen.
- Wie groß soll die Küche sein?
- Wie viel Stauraum benötige ich?
- Wie groß muss das Bett in der Länge sein?
- Möchte ich einen Essbereich?
- Soll das Bett multifunktional sein?
All diese Fragen bedeuten entsprechend mal mehr und mal weniger Arbeit. Ist der Van groß genug, reicht es meist aus, dass Bett als festes Element zu integrieren, ohne dass dieses über Tag eingeklappt oder anderweitig verstaut werden muss. Auch hier kann beim Van umbauen wieder ein fertiges Gestell verwendet, oder aber selbst Hand angelegt werden. Wichtig ist jedoch zu jeder Zeit, dass der zur Verfügung stehende Raum perfekt genutzt wird. Versuchen Sie deshalb Stauräume unter dem Bett zu schaffen, die zum Beispiel für Lebensmittel, Kleidung oder andere Utensilien genutzt werden können. Mit fest verschraubten Scharnieren und Schubladenelementen kann man ein wahres Raumwunder erschaffen, dass auf den ersten Blick so nicht zu erkennen ist.
Möchten Sie dennoch nicht auf einen gemütlichen Essbereich verzichten, können Sie durch einige Tricks ein paar raumsparende Komponenten implementieren. Eine Möglichkeit ist es, beim Van umbauen einen ausziehbaren Tisch direkt unter dem Bettgestell zu installieren. Mittels Schienen kann so eine Tischplatte vor und zurück geschoben werden. Diese Methode ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn das Bett eine ausreichende Höhe besitzt, sodass der ausziehbare Tisch etwa einen Meter über dem Boden ragt.
Die Küche sollte beim Van umbauen nicht zu groß und nicht zu klein ausfallen. Da Stauraum das wohl größte Gut einer jeden Reise ist, sollte dieser großzügig gewählt werden. Umherfallende Töpfe, klappernde Schranktüren und ausfahrende Schubladen möchte wohl niemand bei der Fahrt haben. Umso wichtiger ist es, Schranktüren mit Magneten zu versehen und Besteck sowie Teller & Co. in Kisten zu organisieren. Der Wasserhahn wird beispielsweise ganz einfach mittels Schlauch und zwei Wasserkanistern gesteuert. Ein Kanister dient dabei zur Frischwasserzufuhr – der andere fängt das Abwasser auf.
Optional: Toilette und Dusche installieren
Wer den eigene Van umbauen möchte, stößt früher oder später auf die Frage: Möchte ich nun ein Badezimmer mit einbauen, oder den Platz anderweitig nutzen? Tatsächlich bringt der Einbau große Vorteile mit sich. So sind Sie nicht mehr auf öffentliche Einrichtungen angewiesen und können eine erfrische Dusche nehmen, wann immer Ihnen danach ist. Da eine einfache Holzverkleidung durch die erhöhte Feuchtigkeit anfangen würde morsch zu werden, ist es hier ratsam, die Duschkabine mit Fliesen auszukleiden. Um die passende Fliesengröße zu erhalten, kann ein Fliesenschneider durchaus praktisch sein.
Um für fließendes Wasser zu sorgen, gibt es mehrere Varianten, die allesamt Vor- sowie Nachteile liefern. Die wohl einfachste Methode beim Van umbauen ist es, eine Solardusche zu verwenden. Diese besteht meist aus einem schwarzen Kunststoffbeutel, der mit einem dünnen Schlauch und einem Kippschalter ergänzt wird. Der Beutel wird mit Wasser befüllt und durch Sonnenenergie über mehrere Stunden aufgewärmt. Sobald dieser die gewünschte Temperatur erreicht hat, kann man im eigenen Van den Kippschalter umlegen und das Wasser fließen lassen. Der Vorteil liegt in der sehr günstigen und schnellen Umsetzung, die ganz ohne Strom auskommt. Der Nachteil ist jedoch, dass die wohl wichtigste Voraussetzung ausreichend Sonne ist. In kühleren Regionen wird dies meist zur echten Hürde. Damit das Wasser nicht einfach auf dem Boden stehenbleibt oder wohlmöglich in den restlichen Teil des Campers gelangt, kann man entweder einen Abfluss beim Van umbauen in den Boden einlassen, oder aber einen Auffangbehälter in die Kabine stellen. Das Wasser kann später entweder zum Toilette ausspülen verwendet werden, oder am nächsten Campingplatz ausgeleert werden.
Van umbauen und Feinschliff verpassen
Sind die Wände im Innenraum verkleidet, das Bettgestell aufgebaut und die Küche sowie das Badezimmer passend integriert, so folgt im letzten Schritt der Feinschliff. Dekoration ist für das Gefühl vom Wohnraum wie im eigenen Zuhause überaus wichtig. Pflanzen, Bücher, ja sogar ein Fernseher kann für noch mehr Atmosphäre sorgen. Einzelne LED-Lichter verleihen dem Van auch am Abend das gewisse Etwas. Wer beim Van umbauen bereits auf den Geschmack gekommen ist, kann fortan noch weitere Optimierungen vornehmen. Ein Dachfenster lässt sich auch nachträglich noch perfekt einbauen und kann so den direkten Blick auf den Sternenhimmel garantieren.